Einführung
Das
Thema Selbstmord und Selbstmordversuche hat die Menschheit im
Laufe der Geschichte immer wieder beschäftigt. In der Medizin,
der Kultur/Literatur, der Religion, der Soziologie und der Psychologie
wird das Thema immer wieder neu aufgenommen. Auch in der Mythologie
kommt der Freitod häufig vor und sollte nicht als unwichtig abgetan
werden, denn jeder kann mal in eine solche Situation verwickelt
werden.
In
der Bundesrepublik Deutschland (alte und neue Bundesländer) haben
sich im Jahr 1996 insgesamt 12225 Menschen das Leben genommen.
Die Dunkelziffer bei solchen Statistiken ist jedoch sehr hoch,
da oft nicht geklärte Todesursachen auch Selbstmord sein können
und Suizide manchmal von Angehörigen und Ärzten vertuscht werden.
Bei jungen Menschen (ca. 10 - 25 Jahre) ist der Suizid die dritthäufigste
Todesursache.
Ursachen
von Suizid
Suizid
hat viele verschiedenen Ursachen, oft kommen mehrere Faktoren
zusammen, die den Wunsch nach Selbsttötung auslösen. Allen Ursachen
ist eine tiefe Verwurzelung in der Psyche gemeinsam, oft geht
den konkreten Selbstmordgedanken eine lange Geschichte voraus.
Bei Jugendlichen sind häufig Konflikte in der Familie eine großer
Faktor. Viele Jugendliche kommen auch nicht mit der Situation
des Erwachsenwerdens zurecht, das sie nicht so recht wissen, wie
sie Konflikte lösen, Probleme behandeln und Situationen verarbeiten
sollen. Sie lassen sich sehr leicht von der Gesellschaft beeinflussen,
suchen sich Vorbilder, nach denen sie sich orientieren können.
Sie sind auf Identitätssuche und schwanken dabei oft zwischen
Kind- und Erwachsensein. In dieser Zeit treten viele Probleme
auf, z. B. Beziehungskrisen, die Auseinandersetzung mit dem Tod
von Bekannten und weitere schwerwiegende psychische Probleme,
die oft zu langen, gewichtigen und häufig unerkannten Depressionen
führen können.
Anzeichen
von Suizid
Menschen
in seelischer Not geben meist klare Warnzeichen:
-
Fallen der schulischen/beruflichen Leistungen
- Negatives und/oder feindseliges Verhalten, Reizbarkeit
- Unfähigkeit, sich zu konzentrieren
- Gefühle und Äußerungen der Hilflosigkeit
- Veränderte Essens- und/oder Schlafgewohnheiten
- Ruhelosigkeit
- Isolation von Freunden
- Aufgabe bisher beliebter Aktivitäten
- Weinen, Traurigkeit, Depressionen
- das Weggeben von ursprünglich besonders geschätzten Besitztümern
- Konsum von Drogen und/oder Alkohol
- Kürzlicher Verlust durch Tod, Scheidung oder Übersiedlung
- Gespräche über Tod und/oder Selbstmord
- vorangegangene Suizidversuche
Jedes
Anzeichen muss ernst genommen werden!!!
Verhalten
bei akuter Gefahr
Wenn man den Verdacht hat, dass ein Mensch akut suizidgefährdert
ist, darf man ihn auf keinen Fall allein lassen. Man muss versuchen,
ein Gespräch mit ihm anzufangen, ihn dazu bewegen, über seine
Probleme und Gründe zu reden. Man sollte sich auch nicht scheuen,
ärztliche (psychotherapeutische) Hilfe zu rufen oder den Suizidgefährdeten
sogar in die Notaufnahme des Krankenhauses zu bringen. Oft gibt
es auch einen Krisen- und Suizidnotruf, den man im Telefonbuch
unter 'Suizid' finden kann.
Das
wichtigste ist immer, die Person nicht allein zu lassen !
Bei
eigenen Suizidgedanken
Wenn
du meinst, in einer ausweglosen Situation zu stecken und nur noch
die Selbststötung als letzte Möglichkeit siehst, scheue dich nicht
mit einer Vertrauensperson über deine Probleme und Sorgen zu reden.
Ein bekanntes Sprichwort dazu: Sprechenden Menschen kann geholfen
werden. Nur wenn du dich anderen anvertraust, können Freunde,
Eltern, Lehrer, Ärzte und Seelsorger dir helfen. Du kannst auch
beim Suizid- und Krisendienst anrufen oder dich in die Notaufnahme
des Krankenhauses begeben, denn eine andere Lösung als den Freitod
gibt es immer und sei es ein Neuanfang.
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